1.6.05

Juni (Marie Luise Kaschnitz)

Schön wie niemals sah ich jüngst die Erde.
Einer Insel gleich trieb sie im Winde.
Prangend trug sie durch den reinen Himmel
Ihrer Jugend wunderbaren Glanz.

Funkelnd lagen ihre blauen Seen,
Ihre Ströme zwischen Wiesenufern.
Rauschen ging durch ihre lichten Wälder,
Grosse Vögel folgten ihrem Flug.

Voll von jungen Tieren war die Erde.
Fohlen jagten auf den grellen Weiden,
Vögel reckten schreiend sich im Neste,
Gurrend rührte sich im Schilf die Brut.
Bei den roten Häusern im Holunder
Trieben Kinder lärmend ihre Kreisel.
Singend flochten sie auf gelben Wiesen
Ketten sich aus Halm und Löwenzahn.

Unaufhörlich neigten sich die grünen
Jungen Felder in des Windes Atem,
Drehten sich der Mühlen schwere Flügel,
Neigten sich die Segel auf dem Haff.

Unaufhörlich trieb die junge Erde
Durch das siebenfache Licht des Himmels.
Flüchtig nur wie einer Wolke Schatten
Lag auf ihrem Angesicht die Nacht.

(1935)

20 Kommentare:

  1. Anonym7:38 AM

    Wie soll ich das in 2 tagen auswendig lernen

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  2. Anonym2:49 PM

    müssen wir in deutsch lernen

    so ein mist sorry für deinen blog

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  3. ich muss das bis morgen auswendig können xD

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  4. ich muss das bis morgen auswendig können xD

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  5. ich muss das bis morgen auswendig können xD

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  6. Anonym12:25 PM

    tja, ich auch... how should i get that????

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  7. Anonym2:01 PM

    Das hat ja mal garnichts ....schreib ich ja besser

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  13. Anonym6:54 PM

    Top Klasse gute Hilfe !

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  14. Mein Lieblings-Sommergedicht, voll dichter Atmosphäre, alles ist greifbar und berührend. Die Schönheit dessen, was einfach ist, einen kurzen Moment lang und jedes Jahr wieder, ein Hauch von Ewigkeit. Danke für's Posten!

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